Kurztest NIKE AIR ZOOM ALPHAFLY NEXT %

 

Endlich! --- Ich halte ihn in meinen Händen. Den ALPHAFLY von Nike! Den Schuh, der die Legende, die der Vaporfly aufgebaut hat, auf ein neues Level heben soll.

Dies ist dem Prototypen des Alphaflys (bereits) im Rahmen der Ineos-Challenge eindrucksvoll gelungen, bei welcher Eliud Kipchoge als erster Mensch die 2-Stunden-Schallmauer über die Marathon-Distanz (wenn auch unter „laborähnlichen Bedingungen“) unterboten hatte.

Der Alphafly ist anders! Völlig anders, als jeder andere Laufschuh, den ich bislang sehen, oder in den Händen, geschweige denn „an die Füße schnüren“ durfte. Ob, und inwieweit der Alphafly die hohen Vorschusslorbeeren, die ihm dargereicht wurden, bestätigen kann, könnt ihr im nachfolgenden Testbericht lesen. Shop4runners hat mir den Alphafly von Nike zur Verfügung gestellt, so dass ich selbigen unabhängig von etwaigen Herstellerinteressen testen konnte.

 

OPTIK und VERARBEITUNG:

Der Alphafly ist extrem: Nicht nur, dass er eine „maximal“ voluminöse Mittelsohle besitzt, ebenso stechen die beiden Zoom Air „Pods“ („Luftkammern“) förmlich ins Auge. Darüber hinaus macht auch das Atomknit-Upper einen sehr innovativen Eindruck. Der Alphafly weist zwar grundlegende Design-Elemente des Vaporflys auf, bringt sie jedoch wirklich auf ein „neues Niveau“. Die Verarbeitung ist sehr gut - bei einer UVP von ca. 300 € ist dies jedoch auch selbstverständlich! Insgesamt wirkt der Schuh besonders hochwertig & innovativ, wenn auch etwas „SPACEig“ - Optik ist eben Geschmackssache! Mir gefällt der Alphafly, insbesondere in der vorliegenden (überwiegend) weißen Optik extrem gut. Unterschiedlich farbene Zoom Air „Pods“, ebenso(lche) Nike-„Swoshes“ und selbst die passend zweifarbigen Schnürsenkel-Endkappen runden das stimmige Gesamtbild ab. Irgendwie sieht man dem Alphafly an, dass er den Läufer quasi zu neuen Bestzeiten „katapultieren“ kann.

 

 

TECHNISCHE DATEN und HIGHLIGHTS:

Der Alphafly weist viele Innovationen und Optimierungen auf: Angefangen vom Upper, welches das Flyknit vom Vaporfly 4% noch einmal optimiert und mit dem Atomknit auf eine neue, extreme Ebene katapultiert.

Dieses (leinenartige) Obermaterial weist eine luftige, aber dennoch sehr feste Struktur auf, die zusätzlich sehr dünn, leicht, reißfest aber auch atmungsaktiv sein soll. Zusätzlich soll es auch fast keine Flüssigkeit aufnehmen. Der Oberschuh ist sockenartig und der „Zungenbereich“ stretchig ausgeführt, um den Einstieg zu erleichtern. Die Schnürung verläuft wie beim Vaporfly Next% „schräg nach außen“, besitzt aber nur vier (Haupt-) Schnür-Löcher auf jeder Seite. (Ein zusätzliches Loch für die sog. Marathonschnürung ist leicht versetzt).

 

Die Mittelsohle:

Wie gewohnt verwendet Nike auch beim Alphafly das „Wunder-Material ZoomX“, welches extrem leicht und außergewöhnlich responsiv ist. Dies konnte Nike schon bei den Vorgängermodellen, dem Vaporfly 4% und Next% eindeutig unter Beweis stellen. Das Zoom-X ist eindeutig eines der dynamischsten Mittelsohlen-Materialien, die es aktuell auf dem Markt gibt.Noch einmal erhöht wurde auch die Dicke der Mittelsohle, welche nunmehr auf fast 40mm zu 36 mm angewachsen ist (also gerade noch im Bereich des „Erlaubten“ – dazu unten mehr). Anders als bei den Vorgängermodellen, liegt die Sprengung somit nunmehr nur noch bei 4 mm. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den Vorgängern, aber auch zu den (direkten) Konkurrenten, die (auch) mit dicken Mittelsohlen, S-Shaping-Carbon-Platten arbeiten, bei denen der Drop in der Regel bei 8-10 mm liegt. Man „steht“ demzufolge etwas höher und flacher im Alpafly. Wie auch bei den Vaporfly-Modellen verwendet Nike beim Alphafly eine durchgehende Carbon-Platte, Flyplate genannt, die jedoch zusätzlich verstärkt und größenabhängig unterschiedliche „Federhärten“ besitzen, weiterhin auch im Vorfußbereich breiter und mithin stabiler sein soll als die Carbon-Platten der Vorgänger. Natürlich ist die Flyplate (auch) in einem leichten „S-Shape“ ausgeführt.

Warum auch ein erfolgreiches Konzept über den Haufen werfen… Die Zoom Air „Pods“ /Luftkammern: Besonders auffallend sind die beiden im Vorfußbereich implementierten, zweifarbigen Zoom Air-Luftkammern (rot und grün), welche Nike seitlich komplett offen lässt und mithin nicht nur funktional sondern auch als Design-Element verwendet. Um ehrlich zu sein - die „Pods“ machen eine MEGA Show!

Nike verspricht von der Kombination aus Zoom Air „Pods“, Flyplate und ZoomX eine nochmals verbesserte Biomechanik in Sachen Abrollvorgang. Die Außensohle ist im Vorfußbereich vollflächig gummiert und leicht profiliert, der Rückfußbereich im Bereich der Ferse an beiden Seiten mit Abriebsverstärkungen versehen. Stellt man den Alphafly auf die Waage, so muss man zum einen konstatieren, dass er nicht so schwer ist wie befürchtet, jedoch etwas schwerer als die Vorgängermodelle, was zum einen an der deutlich voluminöser Mittelsohle aber auch den sicherlich etwas schweren Zoom Air „Pods“ liegen dürfte.

Insgesamt bringt er dennoch erfreuliche niedrige 286g bei Schuhgröße 47,5/US 13 (!) auf die Waage.

 

PASSFORM:

Der Alphafly ist auf einem eher schmalen Raceleisten aufgebaut, nichts anderes ist jedoch auch zu erwarten, zumal er ausdrücklich für Wettkämpfe auf längeren, insbesondere der Marathonstrecke entwickelt wurde. Der Fersenhalt ist durch Polster-Elemente im Bereich der Achillessehne optimiert, jedoch ist die Versenkappe ansonsten nicht besonders verstärkt.

Durch die sockenartige, sportlich-enge Upper-Konstruktion und die (trotz reduzierter Schnürlochanzahl) gute Schnürung lässt sich der Schuh sehr gut „an den Fuß bringen“. Der Vorfußbereich bietet auch ausreichend Platz. Insgesamt ist er jedoch eher ein Schuh für „mittlere bis schmale“ Füße.

Im Vergleich zum Vaporfly ist der Alphafly jedoch nicht ganz so schmal geschnitten. Insbesondere auffallend ist, dass beim Alphafly das Fußbett „extrem(er)“ gewölbt ist, so dass der Mittelfußbereich deutlich (von unten) gestützt wird. Dies führt dazu, dass man auf den ersten Kilometern ein etwas „komisches Gefühl“ hat, welches sich jedoch nach ein paar Kilometern einstellt.

Ebenso wurde die Einlegesohle vollflächig verklebt und ist etwas angeraut.

Zusätzlich ist die Mittelsohle im Bereich des Mittelfußes an der Außenseite leicht erhöht und fixiert somit den Fuß noch etwas mehr. Auf der anderen Seite kann es dazu führen, dass sich im Außenbereich des Mittelfußes leichte Reib- oder Druckpunkte ergeben haben. Dies ließ sich (bei mir) durch dickere Socken jedoch vermeiden und ist mir auch nur beim ersten Lauf/Long-Run aufgefallen. Nach weiteren Läufen hat sich diese Reibstelle wohl von selbst „neutralisiert“.

 

Hinweis:

Durch die sockenartige Upper-Konstruktion ist der Alphafly natürlich auch für Triathleten interessant, da die Zunge nicht verrutschen kann.
Jedoch ist zu beachten, dass das Atomknit nur im Schnürbereich leicht stretchig ist. Somit gestaltet sich der Einstieg nicht ganz so leicht. Man ist quasi gezwungen, etwaige Gummi-Laces relativ weit zu schnüren, damit ein schneller Einstieg gelingen kann. Dies sollte man unbedingt vor einem Wettkampf trainieren! Auch, um festzustellen, ob der Schuh dann fest genug „am Fuß“ sitzt.

 

 

ATMUNGSAKTIVITÄT:

Das Atomknit macht seine Sache sehr, sehr gut. Es ist zum einen sehr stabil, lässt jedoch die Luft extrem gut zirkulieren. Hier hat Nike seine Hausaufgaben gemacht!

Auffallend ist, dass mittlerweile alle Hersteller auf extrem luftige und dünne, jedoch auch reißfeste Ober-Materialien ausweichen und diese gezielt einsetzen, um das Gesamtgewicht des Schuhs auf ein möglichst niedriges Level zu drücken. LAUF-PERFORMANCE, DÄMPFUNG und DYNAMIK. Schon beim Loslaufen merkt man, dass der Alphafly ein ganz besonderer Schuh ist! Er ist derart hoch gedämpft & dynamisch, dass man wirklich glaubt, auf „Wolken zu schweben“.

Das Abrollen gelingt sehr gut! Hier zeigt sich, dass das S-Shaping der implementierten Flyplate den Abholvorgang deutlich unterstützt. Ebenso wird durch das Vorspannen derselben ein deutlicher „Pusheffekt“ erzeugt, der den Läufer wirksam nach vorne „katapultiert“. Es kommt mir jedoch so vor, dass das Shaping der Flyplate des Alphaflys nicht ganz so ausgeprägt ist wie die des Vaporflys. Somit „fällt“ man auch nicht ganz so sehr in den Vorfußbereich wie beim Vaporfly: Der Abholvorgang wirkt etwas natürlicher. Dies mag auch an der geringeren Sprengung von nur 4mm liegen. Ist man auf den Zoom Air „Pods“ gelandet, zeigen diese ihre Stärke:

Sie haben eine ähnliche Rückstellkraft und Dämpfung wie das ZoomX, scheinen jedoch den Abholvorgang deutlich zu stabilisieren. Man wird quasi durch die beiden Kammern mittig im Schuh gehalten. Ebenso ist auch die Flyplate im Vorfußbereich deutlich breiter (als die des Vaporfly) und stabilisiert somit Abholvorgang zusätzlich.

Schon bei einem Tempo im Bereich von 4:50-5:00 min/Km ist der Abrollvorgang sehr flüssig, geradezu genial. Man muss jedoch auch ein Freund von hoch gedämpften Schuhen sein! Gerade Läufer, die vorher auf flachen, dünnen Race-Flats gelaufen sind, brauchen sicherlich etwas Eingewöhnungszeit.

Ebenso zu beachten ist, dass der Drop lediglich 4mm beträgt, so dass man auch in diesem Zusammenhang die „Muskulatur an den Schuh gewöhnen“ und insbesondere auch längere Läufe „trainieren“ sollte.

Beim durchgeführten Tempolauf konnte mich der Alphafly komplett überzeugen: Mit ihm gelang es mir, meine vor kurzem aufgestellte Saison-Bestleistung (mit dem Vaporfly Next% gelaufen) über 10 km noch einmal um ca. 20 Sekunden zu drücken. Dies kann natürlich auch von den Wetterumständen und meinem Trainingszustand abhängen.

Ich konnte aber feststellen, dass der Alphafly dem Vaporfly in nichts nachsteht, sondern noch etwas MEHR an dynamischer und biomechanischer Unterstützung bereitzustellen vermag. Bei Intervallen mit einem Tempo von 3:30min/km zeigte der Alphfly dann sein ganzes Können: Der Abrollvorgang wirkt noch „runder“ und natürlicher. Das Zusammenspiel des ZoomX-Rückfußbereiches, der Flyplate und den Zoom-Pods gelingt nahezu perfekt! Eine tolle Dämpfung, Abrollen, sowie Abstoßen inkl. Carbon-Kick! Nichts erscheint schwammig, sondern gedämpft und dennoch superdynamisch…

Zusätzlich kommt es mir so vor, als würde meine Schrittlänge (bei gleicher Kadenz) ein klein wenig durch den Alphafly „verlängert“. Dies deutet zusätzlich auf einen Performance-Vorteil hin.

 

 

STABILITÄT:

Durch die extrem hohe Bauweise ist der Alphafly trotz unterstützender „Zoom Pods“ und verbreiteter Flyplate kein Schuh für extrem kurvige Strecken.

Ebenso gefällt ihm seitlich nach außen abfallendes Geläuf nicht so sehr. Er bevorzugt flache, eher gerade Strecken.

Zusätzlich sollte man den Fuß fest im Schuh schnüren. Dies gelingt jedoch aufgrund der guten Schnürung und sportlichen Upper/Passform sehr gut.

 

GRIP:

Die Außensohle ist im Vorfußbereich großzügig gummiert, deutlich geriffelt und bietet auch auf leicht sandigen Böden einen ausreichenden Grip.

Idealerweise ist der Alphafly jedoch einen Raceschuh für Asphalt.

Auch kommt auf sehr weichen Böden der Carbon-Push nicht vollends zur Geltung.

Bei Nässe würde ich allerdings – wie bei jedem Schuh! – grundsätzlich in Kurven nichts riskieren!

 

HALTBARKEIT:

Sicherlich kann man nach der kurzen Testphase (ca. 50km) kein abschließendes Urteil zur Haltbarkeit abgeben. Auf der anderen Seite weisen Äußerungen diverser US-Blogger darauf hin, dass mit dem Alphafly auch Kilometerleistungen jenseits der 4-500km-Marke möglich sind.

Dies hängt jedoch insbesondere auch vom Laufstil und Gewicht des Läufers ab. Ich selbst konnte ich nach den durchgeführten Läufen kaum Abnutzungserscheinungen feststellen.

 

Konkurrenzvergleich:

Aktuell werden der Nike Vaporfly Next%, der Saucony Endorphin Pro, der Adidas Adizero Adios Pro und der ALPHAFLY als die Top-Modelle der „Superfoam“-Carbon-Racer angesehen – und das zu Recht!

Sicherlich ist der Alphafly der „extremste“ und innovativste (und teuerste) Vertreter in dieser „Liga“.

Dennoch kann man auch den anderen Modellen sehr gute Ergebnisse in Sachen Optimierung der Laufökonomie und Carbon-Push bescheinigen.

Der Vaporfly Next% ist deutlich leichter, noch sportlicher geschnittten, das S-Shaping der Carbon-Platte scheint etwas mehr ausgeprägt sein, so dass man etwas „tiefer“ nach vorne in den Schuh „fällt“, um dann wirksam „gepusht“ zu werden.

Der Endorphin PRO ist ein wenig straffer, scheint aber subjektiv eine etwas größere Federhärte der Carbonplatte zu besitzen. Der Push ist denen der Nike-Modelle „ebenbürtig“. Er ist etwas besser auch für Versenläufer geeignet.
Mit ca. 220€ ist er „relativ günstig“.

Der ADIOS Pro ist fast so schwer wie der Alphafly, besitzt eine interessante Kombination aus Versen-Plate (hinten) und Energy-Rods (Mittel&Vorfuß), die auch einen signifikanten Push bewirken. Der Abrollvorgang ist ähnlich gelungen wie bei den beiden vorgenannten Modellen.
Mit „nur“ 200€ ist er eine interessante Alternative.

Der Alphafly bringt Abrollen, Dämpfung und Push insgesamt jedoch auf ein neues Level, ist aber schwerer, deutlich teurer und ebenso kein Freund von engen Kurven.

 

Anmerkung:

Die Verbesserung der Laufökonomie, sowie Pusheffekt der jeweils verwendeten Platte jedes der vorgenannten Modelle kann je nach Läufertyp höchst unterschiedlich ausfallen. Hier macht natürlich – falls möglich – ein direkter Vergleich immer Sinn.

 

 

ALTERNATIVEN:

Der Alphafly ist sicherlich die „Speerspitze“ der neuen Carbonschuh-Generation bei Nike.

Jedoch kann man meiner Meinung nach auch sehr gut auf den Vaporfly  Next% ausweichen der für einen etwas niedrigeren Preis eine ähnliche Performance bietet.

Den Testbericht und Link in den Shop findet ihr hier:

https://www.shop4runners.com/blog/cat/testberichte/post/test-nike-vaporfly/

Daneben gibt es seit neusten auch den Nike Air Zoom Tempo Next%  

Dieser ist ähnlich aufgebaut wie der Alphafly, besitzt auch die Zoom Air „Pods“, jedoch keine Carbon- sondern eine nylonverstärkte Platte im Mittelsohlenbereich, vorne ZoomX und hinten „lediglich“ React-Foam. Mit ca. 200€ UVP ist er relativ „Günstig“

https://www.shop4runners.com/air-zoom-tempo-next-fk-132046.html

Als Einstiegsmodell in die Carbon-Welt, bietet sich der Fly3 von Nike an. Auch dieser wurde bereits getestet und für „gut“ befunden, erreicht jedoch nicht ganz das Niveau der Topmodelle.

https://www.shop4runners.com/blog/cat/testberichte/post/test-nike-zoom-fly/Nike bietet auch zahlreiche andere Lightweight- & Race-Modelle ohne Carbonfaserplatte an, wie zB die Pegasus/Pegasus-Turbo Modelle

https://www.shop4runners.com/schuhe/laufen-nike-air_zoom_pegasus-pegasus.html

 

„VERBOT & DOPING-VORWURF“:

Natürlich haben die zahlreichen Erfolge des Vaporflys und Alphaflys auch Neid bei der Konkurrenz hervorgerufen. Die zahlreichen Podestplätze und Rekordzeiten führten mitunter dazu, dass bei den Nike-Schuhen von „Betrug oder Doping“ gesprochen wurde.

Es war sogar von einem Verbot die Rede!

Die World Athletics, der Dachverband nationaler Leichtathletikverbände hat jedoch bestätigt, dass sowohl der Vaporfly 4%, der Next% und der Alphafly erlaubt sind.

Lediglich der Prototyp von Eliud Kipchoges „SUB2-Stunden-Rekord“ wurde für Wettkämpfe „verboten“.

Die neuen Bestimmungen für die Carbon-Laufschuhe beinhalten folgende Aspekte:

Zum einen darf die Sohle eine maximale „Dicke“ von 40mm in der Referenzgröße besitzen. Ebenso ist nur eine Carbonfaserplatte erlaubt; sofern mehrere Platten (in einer Ebene) verbaut sind, dürfen diese sich nicht überlappen.

Besonders wichtig ist aber auch die Regelung, dass ein neuer Wettkampfschuh mindestens vier Monate auf dem freien Markt erhältlich sein muss, um die Erlaubnis/Freigabe zu erhalten.
 

Zusätzlich wurden mittlerweile auch für Bahn- /Stadionläufe abweichende Regelungen getroffen. Hier beträgt die maximale Höhe von Laufschuhen 25mm, wobei dies für Unterdistanzen (Kurzstrecken< 800m) noch etwas niedriger ist.

 

Zusammenfassung:

Für ALLE Straßenläufe und Triathlons sind die oben genannten Carbon-Schuhe erlaubt!

 

FAZIT:

Der Alphafly ist zu Recht die derzeitige „Speerspitze“ im Bereich der Carbon-Racer!

Mit weiteren, innovativen Optimierungen ist es Nike gelungen, den Vaporfly noch einmal tatsächlich zu verbessern.

Zugegeben – die Optik „polarisiert“ …

Er ist zwar etwas schwerer als sein Vorgänger, aber mit 286g (US13!) noch erfreulich leicht.

Der Alphafly vermag durch eine sehr ausgewogene „Abrollunterstützung“ mit tollem „Pusheffekt“ bei gleichzeitig erhöhter Stabilität im Abholvorgang zu überzeugen.

Sicherlich kein Schuh für jedermann, aber auf jeden Fall ein Schuh für Vor- und Mittelfußläufer, die den Alphafly im hohen Tempobereich bewegen können und wollen und ihre Bestzeiten angreifen möchten.

Die Flyplate zusammen mit den Zoom Air „Pods“ ermöglicht einen sehr dynamischen, hoch gedämpften Abrollvorgang und pusht den Läufer stark nach vorne. Hierdurch wird es möglich, höhere Tempi zu laufen, oder dasselbe Tempo länger durchzuhalten.

An die mit 4mm niedrige Sprengung und enorme Dämpfung muss man sich als „Superfoam&Carbon-Neuling“ jedoch gewöhnen und ggf herantasten.

Die Verarbeitung der verwendeten, innovativen Materialien ist ausnahmslos erstklassig. Auch die Außensohle scheint haltbar zu sein und bisherige Informationen „im Netz“ deuten auch darauf hin, dass die Haltbarkeit insgesamt weiter optimiert wurde.

Insgesamt kann ich dem Alphafly bescheinigen, dass er eine „absolute Waffe“ ist, die insbesondere für flache Asphaltstrecken ohne große Richtungswechsel und Kurven geeignet ist.

Man muss jedoch bedenken, dass Nike hierfür auch einen stolzen Preis (UVP 300€) verlangt, der sich jedoch etwas relativiert, weil man den Alphafly sicherlich nicht jeden Tag als Trainingsschuh anziehen wird.

Insgesamt ein toller, „krasser“ Schuh!

 

Fotos: Nike und privat.